Samstag, 12. Juni 2010

Die Rache der Schweine

Sollen wir uns alle freuen, dass die Schweinegrippe-Pandemie so glimpflich abgelaufen ist? Mit deutlich weniger Todesfällen als von den Experten im Umfeld der WHO-Kampagne prophezeit worden war.
In diese Richtung geht derzeit die "offizielle" Argumentation und auch die Rechtfertigung der verantwortlichen Behörden: Man habe sich auf den worst case vorbereitet, habe verantwortungsvoll nach bestem Wissen gehandelt und die geeigneten Schutz-Maßnahmen getroffen. Dass die Pandemie wesentlich milder verlaufen ist, als angenommen, habe man im Vorfeld nicht ahnen können.

Länder wie Polen haben es hingegen schon vorher gewusst und jegliche Beteiligung an der Pandemie-Hysterie verweigert. Die Gesundheitsministerin Ewa Kopacz, selbst Ärztin, sah keine Notwendigkeit teure Impfstoffe oder Neuraminidase-Hemmer einzukaufen und warnte stattdessen vor übereilt zugelassenen Arzneimitteln und deren potenziellen Nebenwirkungen.



Die meisten Länder hielten sich aber an die Linie der WHO. Und haben nun den Salat. Millionen von Impfstoff-Dosen liegen unbenützt in den Lagern. Niemand will sie kaufen und nicht mal Dritte Welt Länder, die sich medienwirksam über Impf-Geschenke freuen, lassen sich auftreiben. Tamiflu- und Relenza-Tabletten nähern sich rasant ihrem Ablaufdatum.
Die Glaubwürdigkeit der "offiziellen Pandemie-Vorsorge" ist jedenfalls nachhaltig erschüttert. Künftige Aktionen werden von Beginn an von massivem Misstrauen begleitet und dem Hohn der vernetzten Gegen-Öffentlichkeit ausgesetzt sein.
Zumal sich jetzt die Pharmakonzerne in ihren Jahresberichten zum Pandemie-Jahr 2009 unverblümt über Rekordgewinne von 7 bis 10 Milliarden US-Dollar freuen, die allein über deren Impfstoff-Zweige eingespielt wurden.

Nun wäre es natürlich interessant zu erfahren, ob die Experten, welche die WHO auf ihrem Weg in die höchste Pandemie-Warnstufe beraten haben, tatsächlich unabhängig und ihre Entscheidungen von keinerlei finanziellen Interessenskonflikten getrübt gewesen wären.
Geglaubt haben wir das ohnehin nie, so wie sich die Strukturen der WHO, mit dem über die Jahre ständig gewachsenen Anteil der privaten Finanzmittel am Gesamtbudget, entwickelt haben. Wer zahlt, möchte mitbestimmen. Und je mehr der riesige Apparat von den Geldern der pharmazeutischen Industrie abhängig wurde, desto schwerer fiel offenbar die Gegenwehr. Und so saßen die Industrievertreter in den Entscheidungsgremien, die über die Strategien zur Influenza-Vorsorge berieten, immer mit am Verhandlungstisch.
Nun wiesen britische Journalisten im Umfeld des British Medical Journal nach, dass die Einflussnahme deutlich intensiver war. Demnach hatten auch einige Schlüsselkräfte der Pandemieplanung in der WHO vergessen, ihre finanziellen Beziehungen zu den Herstellern der Influenza-Pillen und Impfstoffe offen zu legen, und die WHO hatte Anfragen in diese Richtung als "Verschwörungstherorien" bezeichnet. Gerade diese Schlüsselkräfte hatten aber maßgeblichen Anteil an der Ausrufung der höchsten Pandemie-Warnstufe.

Milliarden an öffentlichen Geldern sind also über gezielte Panikmache verschwendet worden. Und die WHO hat das zu verantworten. In Kooperation mit Gesundheitspolitikern, die sich nur allzu leicht erpressen ließen und Medien, die sich nahezu ohne Gegenwehr auf die drohende Welt-Katastrophe einschwören ließen.
Wenn eben diese Medien nun ganz entrüstet über die Enthüllungen zu den Pharma-Verbindungen der WHO berichten, so klingt das etwas hohl und scheinheilig. Und damit haben sie mit der WHO etwas gemeinsam. Es wird verdammt hart werden, die verlorene Glaubwürdigkeit wieder aufzuholen.

Wie die eigenen Leser mit einem entsprechenden Artikel der "Welt" umgehen, entbehrt nicht der Komik.
Dort seufzte der Autor im Vorspann:
Was für ein Skandal: WHO-Autoren stehen auf der Gehaltsliste der Pharmakonzerne. War die Schweinegrippe nur Panikmache?

In 165 Kommentaren gingen die Leser dann geballt gegen ihr eigenes Medium vor. Hier ein paar Beispiele:
ACH, das hätte ich ja NIE gedacht! das war sowas von offensichtlich und die "qualitätspresse" hat schön mitgemacht. keine besonderen kritischen stimmen aus der presse. und ihr wundert euch wieso die print titel immer mehr an auflage verlieren!
bitte liebe journalisten, nehmt wieder eure rolle wahr!

Leider ist WELT auch ein Teil dieser Hysterie gewesen.
Es wurde die ureigenste Aufgabe von Journalisten vergessen, statt die Schlagzeilen der Agenturen zu schreiben, den kritisch den Kopf einzuschalten und nach den Ursachen zu forschen.
Es gibt das Cui bono-Prinzip:
Wem nützt das - da kommt man der Wahrheit meistens auf die Spur

Nachdem die WHO ihre Richtlinien geändert hatte, und es sichtbar war wer zu dieser Änderung beigetragen hatte, war es von Anfang an klar, daß es sich hier um Abzocke handelte,
Wie ist es nur möglich, daß ich als politisch interessierter Mensch die Zusammenhänge erkennen kann, aber unsere hochbezahlte Politik nichts mitbekommt?
Wie ist es möglich, daß sich renommierte deutsche Institute an dieser Panikmache beteiligt haben?
Der Vertrauensverlust in unsere Organe und Institutionen schreitet voran.
Das größte Übel unserer Gesellschaft ist die Politik die von Banken und Pharma-industrie an einem Nasenring durch die Arena geführt wird.
Mit ihrer Unfähigkeit sind sie dabei unsere Demokratie nachhaltig zu beschädigen.
Achso, vielleicht sollte man noch schnell die Krankenkassenbeiträge erhöhen, die nächste Sau wird ja wohl bald wieder durchs Dorf getrieben

Das ist ja unglaublich!
Wieviele Kommentare die genau das behauptet haben wurden seinerzeit, als das Märchen einer drohenden, weltweiten Pandemie auch von der Springerpresse mit forciert wurde, gnadenlos gelöscht?
Massenweise!
Und jetzt, nach Monaten kommt ihr selber damit an?
RESPEKT!

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