Donnerstag, 19. November 2009

Schweinegrippe rettet Menschenleben

Auch Viren haben untereinander eine gewisse Konkurrenz. Dass sich die neue H1N1 Grippe in Norwegen im internationalen Vergleich relativ spät ausbreitete führten Wissenschaftler auf das starke Auftreten von Rhinoviren zurück. Gegenüber dem Vorjahr wurden im Herbst 2009 etwa fünf Mal so viele Labor-bestätigte Infektionen festgestellt.

Wenn dem so ist, kann man nur hoffen, dass das auch für H1N1 gilt und die Schweinegrippe-Viren möglichst den ganzen Winter über präsent bleiben.
Trifft doch die saisonale Grippe vor allem die älteren Menschen, die auch ein höheres Sterberisiko haben. Diese älteren sind aber gegen die Schweinegrippe weitestgehend immun. In Österreich liegt z.B. der Anteil der über 60-jährigen unter den Erkrankten bislang bei gerade mal 1 bis 2 Prozent. Auch international liegen die Werte meist deutlich unter 10 Prozent.

Bei jüngere Menschen verläuft die H1N1 Grippe - wie sich zeigt - zum überwiegenden Teil harmlos. So harmlos, dass beispielsweise in Großbritannien, dem am stärksten betroffenen Land in Europa, beim zurück liegenden ersten großen Gipfel der H1N1 Welle keinerlei Einfluss auf die Sterblichkeit in der Bevölkerung ersichtlich war.


Sterbezahlen in Großbritannien laut "Office for National Statistics"

Im Gegenteil, sie lag sogar etwas niedriger als in den Vergleichsjahren. (siehe rote Linie links und blaue Linie rechts)

Größtenteils harmlos bei den Jungen, die Älteren sind weitgehend immun. Was könnte uns also besseres passieren als dass die neue Grippe die normale saisonale Grippe über den Winter dauerhaft verdrängt?

Dann hätten wir Abertausende von Todesfällen bei Menschen, die angeblich jedes Jahr an der normalen Grippe sterben, weniger.

Hatte der bekannte Wiener Infektionsexperte Wolfgang Graninger also doch wieder recht, als er die Schweinegrippe als eine "Wohltat für die Menschen" bezeichnete.

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